Baubericht Papegojan, Kapitel 22: Steht gut, das stehende Gut!


 

Boh, war das ein Werfttag! *schweißabwisch* Also, was wurde geschafft:
- Wantenknüpfen an den Untermasten abgeschlossen
- Fock- und Großbramstenge ausgerüstet und angebracht
- Großstengestag gesetzt
- erste Pardune angebracht
Das klingt ja jetzt nicht wirklich spektakulär, war aber doch mit jeder Menge Arbeit verbunden. Die Knüpferei ging ja recht gut von der Hand. Dann aber wurde ich wieder daran erinnert, dass ich ein Kartonmodell baue: Eselshäupter und Bramsaling mussten gefertigt werden - im 1. Bild mal die Einzelteile für das Eselshaupt des Fockmastes.
Aber jetzt sieht die Papegojan doch schon eleganter aus, so mit den ersten fest installierten Aufbauten der zweiten Etage.
Das Großstengestag war dann eine echte Herausforderung. Ist ja nicht so, dass das einfach nur eine Strippe vom Top der Großbramstenge zur Mars des Fockmastes wäre. Nee, die läuft durch einen Leitblock nach unten, an ihrem Ende ist dann ein Violinblock eingeschoren, der dann mittels Taljereeps mit einem Doppelblock, der an Deck in Nähe des Fockmastes befestigt ist, verbunden ist. Ich merke, dass ich jetzt immer mehr in die Bereiche komme, auf die die Bauanleitung nicht wirklich klare Antworten auf viele Fragen gibt. Also liest man seinen Mondfeld, konsultiert seine Batavia-Bilder, macht sich immer wieder den Maßstab bewusst, in dem man baut und ist sich der Tatsache bewusst, dass man täglich Neuland betritt in seiner Modellbauer-Karriere.
Das Stag ist auf jeden Fall straff gespannt und kann notfalls noch nachgespannt werden, da ich das entsprechende Tau noch nicht verklebt habe - mach ich erst, wenn alle Pardunen stehen.

 

Einen Tag später:

So, heute war mal wieder Werfttag. Wenn ich jedes Tau einzeln aufzähle, hört es sich beeindruckender an - aber ich mach mal die Kurzfassung.
Habe alle Pardunen gesetzt - die Papegojan hat ja nur 4, und eine war ja schon dran. Anschließend wurden die Wanten der Fockbramstenge angebracht, und die ersten Webleinen sind auch schon dran.
Und dann hatte ich keine Lust mehr und war der Meinung, dass jetzt auch mal andere was tun sollen!
Sieht doch gut aus, wie meine Arbeiter sich da schaffen - und wehe, das ist am Ende nicht richtig!

 

Schluss! Aus! Vorbei! Nie wieder!
Nein nein, keine Bange - ich baue schon noch weiter. Aber ich werde nie nie nie nie nie wieder an der Papegojan Wanten knüpfen!
Weil - und ich sag es mal auf sächsisch:
Fertsch! 
Und der Bugspriet ist vorbereitet für einen kleinen Sprietmast, der aber dann später nur eine Flagge trägt. Jetzt freu ich mich auf das laufende Gut und dann das Anbringen der Rahe.