Masten
Mit O'Brians "Kurs auf Spaniens Küste" als Hörbuch im Ohr ging es heute weiter - ein feines Arbeiten, kann ich euch sagen!
Ich habe die Untermasten bearbeitet. Dabei habe ich dann festgestellt, dass ich beim Großmast einen Fehler gemacht habe. Die Großmars hatte ich ja schon fertig und war dabei zu schnell: Ich hatte
bereits die Saling mit der Mars verklebt. Das macht man natürlich nicht, denn dadurch erschwert man sich das Setzen der Wanten und Stage erheblich! Zum Glück ließ sich das mit einem scharfen
Messer wieder sauber trennen - nochmal Glück gehabt! Das Top bei Fock und Besan hatte ich beim Zurechtschneiden der Masten dort bereits herausgearbeitet, also gleich in einem Stück. Nicht
korrekt, aber ich glaube, das machen die meisten Modellbauer so, und ich will ja den Top nicht abklappen. Den Stengefuß habe ich für beide Masten auch wieder mit der Nagelfeile aus einem Rundholz
gefeilt und nicht dieses Kartondingels gebastelt.
Im 1. Bild sieht man auch noch das halb fertige Eselshaupt des Besanmastes. Und dem aufmerksamen Betrachter fällt auf, dass die Besansaling falsch angebracht ist (sie muss hier bugwärts geschoben
werden) - keine Panik, das war da noch nicht verleimt und ist inzwischen richtig herum!
Die Mars des Fockmastes sowie beide Salings wurden dann ebenfalls fertiggestellt und gestrichen, und dann ging es ans Zusammenbauen. Und nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo es mit den Nahaufnahmen
des ganzen Schiffes vorbei ist.
Die Stengen an Fock- und Großmast sind natürlich nur aufgesteckt und noch nicht befestigt, ebenso wie die Eselshäupter; der Besan ist so komplett, weshalb die Stenge, die ja später lediglich eine
Flagge trägt, schon mal mit zwei zarten Klebepunkten fixiert wurde - kann aber (und wird sicher auch) auch nochmal runter geholt werden, um ein besseres Arbeiten zu ermöglichen.
Und zum Schluss noch ein Bild, bei dem zwar das Schiff nicht so scharf zu sehen ist, aber der wohlwollende Blick von Käptn Jack Aubrey ist ja auch was wert!
Kanonen und Rüsteisen
So, jetzt kann der Feind kommen, die Kanonen sind an Bord und gefechtsbereit! Wobei, der Feind muss sogar kommen, denn die Papegojan kann noch nicht zu ihm gelangen, so ohne Segel.
Das Brünieren der Kanonen habe ich vergessen zu fotografieren. Nun, es war ja relativ unspektakulär, Messingrohre von Krick in die Brünierbrühe, warten bis sie schwarz sind, rausholen, abspülen.
Aber das Ergebnis hat mich nicht befriedigt, weshalb ich sie dann doch mit einem matten Schwarz ganz dünn angemalt habe. Im ersten Bild rechts ein brüniertes Rohr, links das übermalte. Das
Brünieren war dennoch nicht umsonst, denn dadurch haftet die Farbe viel besser, und ich finde, man sieht gar nicht, dass da mit dem Pinsel nachgeholfen wurde.
(Hinweis 2016: Heute weiß ich, dass ich die Rohre etwas länger brünieren muss bzw für den Fall, dass mir das Ergebnis noch nicht gefällt, einfach noch mal rein ins Brünierbad.)
Aber damit wir nicht auf den Feind warten müssen, geht es jetzt los, will sagen, so langsam fangen die Auftakel-Arbeiten an. Heute habe ich das erste Rüstbrett gefertigt. Kupferdraht wurde
schwarz angemalt, dann um die Jungfer gebogen, verdrillt, das überstehende Ende abgeschnitten und das andere Ende mit dem Hammer platt gemacht. Ebenso wurde mit dem Block für das Seitentakel
verfahren.
Dann die Deckleiste aufgeklebt und alles farblich aufgehübscht.
Das Rüstbrett sollte nun an die Bordwand geklebt werden. Mir war das suspekt, es zerren ja dann beim weiteren Takeln doch erhebliche Kräfte an dem Teil, da wollte ich mich nicht allein auf den
Kleber verlassen, und sei er noch so kräftig. Also habe ich zwei kleine Löcher in die Bordwand gebohrt, ebenso in das hintere Ende vom Rüstbrett, darin habe ich zwei Drahtstifte mit Sekundenleim
verklebt und dann wurde das ganze eingeleimt und zusammengesteckt. Hält phänomenal; eher reißt es die halbe Bordwand raus, als dass das Rüstbrett nochmal abgeht.