Baubericht Papegojan, Kapitel 3: Decks, Lafetten, Schotts, Rumpf spachteln


 

Decks, Lafetten, Schotts

Heute war ich erst einmal Beute machen - feinen Bristolkarton in zwei verschiedenen Stärken. Auch Grundierung und Feinspachtel habe ich gekauft - aber dazu gibt es heute noch keine Bilder, alles zu seiner Zeit.
Da ich mir nicht sicher war, wie lange Feinspachtel braucht zum Aushärten, bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe den Rumpf heute gar nicht mehr angefasst. Stattdessen habe ich diverse vorbereitende Arbeiten erledigt. Da waren die gestern aufgedoppelten Teile auszuschneiden und teilweise zusammenzusetzen; überhaupt waren heute Schere und diverse Messer sowie Kamerad Weißleim pausenlos im Einsatz. Sieht am Ende nicht nach viel aus, ist aber sehr zeitaufwändig, und es soll ja schmuck aussehen, also geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Einige Decks haben schon die Wasserläufe, die Bordwand-Innenverkleidungen warten schon auf die Kanonen, und etliche weitere Teile wurden auf dem heute frisch gekauften Bristolkarton aufgeklebt, um sie dann morgen auch auszuschneiden.
Bevor der Rumpf verschlossen wird, müssen vorher zwei Lafetten eingesetzt werden, auf die man dann später von außen die Rohre legen kann. Eine gute Übung also, denn von den Teilen sieht man später nicht wirklich was. Und hier trat ein weiterer Nachteil des Bogens zu Tage. Es gibt bei den Lasercut-Teilen einen Bogen mit einer Stärke von 1mm, der ist aus Finnpappe. Für die Spanten und andere größere Teile des Spantengerüstes kein Problem. Nun aber die Einzelteile der Lafetten! Die für eine Lafette erforderlichen Teile sieht man auf dem zweiten Bild.

Das Problem ist bei diesen winzigen Teilen, dass sie sich sehr schnell längs auftrennen - Finnpappe ist nichts weiterer als besserer Bierdeckelkarton. Jedes Teil ist im Lasercut-Bogen mit zwei Punkten fixiert - wenn man die vorher nicht exakt durchtrennt und aus Versehen noch zwei Fasern stehenlässt vor dem Herauslösen, hat man die Bescherung. Und die Nahaufnahme, dann noch mit Blitz, zeigt gnadenlos, was für ein Fusselzeug das ist - das bekommt man auch mit einem Anstrich nicht hin. Das macht mich nicht wirklich froh - ich denke, ich werde mal die "normalen" Teile ausschneiden und daraus eine Lafette zusammensetzen, mal schauen, wie mir das gefällt.

(Kommentar 2016: Heute weiß ich, dass man solche Teile vor dem Herauslösen mit Sekundenleim tränkt, das macht sie hart.)

Die gekauften Acrylfarben sind auch noch nicht das, was mir vorschwebt - die Farben sahen im Laden irgendwie anders aus, da muss ich wohl noch mal hin und eine neue Auswahl treffen.

(Kommentar 2016: Es waren Farben von Schmincke. Die sind schon gut, aber für manche Stellen nehme ich viel lieber die von Valejo, wie ich später festgestellt habe)
Aber dennoch, es geht voran, und ich bin frohen Mutes!

Einmal mehr stelle ich fest, dass der Erfinder der Lochzange einen Nobelpreis verdient hätte! Hier zum Beispiel war sie mir eine große Hilfe beim Ausschneiden der kleinen Fenster - freihändig im Bogen dicken Karton schneiden ist nun mal nicht unbedingt das, was am leichtesten fällt.
Dann wurden die Schotts gebaut. Was ganz und gar zauberhaft ist, ist die Möglichkeit, dieses Schott noch aufzupimpen, indem man die Wände klinkert. Das macht enorm was her, finde ich!

Rumpfspachteln, nochmals Schotts

Da die Papegojan ja nur zwei Plankenschichten bekommt, habe ich den Spachtel bereits nach der ersten - senkrechten - Schicht zum Einsatz gebracht.. Für mich eine von vielen Premieren im Modellbau, ich habe absolut null Erfahrung mit Spachteln. Und das sieht man - so sah es gestern nach meinem etwas unorthodoxen ersten Spachteleinsatz aus.
Mit 400er Schleifpapier habe ich das meiste wieder runtergeholt, und jetzt schaue ich sehr optimistisch auf die - aber erst später - anzubringende Zweitbeplankung.

 

Auf jeden Fall bin ich echt begeistert von diesen Lamellen - im ersten Bild noch mal der Vergleich mit einer glatten Front. (Die wird im Innenbereich verbaut; man wird davon so gut wie nix sehen, nur wenn man am Geschützrohr vorbei in die Kammer lugt oder durch eine offen stehende Tür, sofern ich die offenlasse...) Dann habe ich mir wegen den Schotts überlegt, dass die kleinen Fensterchen (die auch noch winzige Rahmen haben, welche sich besonders gut ausschneiden lassen...) ja nicht einfach so ohne irgendwas (außer den Rahmen...) bleiben können. Erst habe ich ein wenig mit Fliegengitter geprobt, aber das gefiel mir nicht, war mir zu viel für die kleinen Fenster. Schließlich habe ich mich für ein ganz einfaches Fensterkreuz entschieden, welches ich einfach mit dünnem Takelgarn gefertigt habe, dann klare Folie drüber und fertig war es.
Blöderweise hab ich zwar das vorher-Bild, aber keins nachher. Glaubt mir einfach, dass man es bei ganz genauem Hingucken sogar sieht.