Fockstag und Borgstag
18. Februar 2017
Heute wurden die ersten beide Stagmäuse gebaut. Für alle neuen Zuschauer und speziell die Landlubber nochmal kurz die Erklärung, was das ist: Die Stage sind die Taue, die die Masten in der Längsrichtung stützen. Sie gehören wie die Wanten zum stehenden Gut. Bei Segelschiffen aus "meiner" Zeit und in der Größe meiner Mercury hatten der Fockmast und der Großmast zwei Stage, das Fock- bzw. Großstag sowie das Fockborg- bzw. Großborgstag. Das Borgstag diente dabei der Unterstützung des Hauptstages und war aus etwas dünnerem Tau. Beide Stage werden jeweils um den Masttop gelegt, also das obere Ende des Untermastes, da wo auch schon die Wanten, also die seitlichen Verstrebungen für den Mast, angebracht sind. Wie nun die Stage befestigen? Dazu wird an das obere Ende ein Auge gespleißt, durch das das Stagtau passt. Damit sich nun das Auge nicht zuzieht, wurde auf das Stag die sog. Stagmaus gesetzt. Der Modellbauer kennt da die verschiedensten Tricks, um so eine Maus zu bauen. Ich habe mir eine dicke Holzperle gebaut, aus einem Birne-Rundstab. Die wurde dann auf das gekleedete Stagtau gezogen, an der richtigen Stelle fixiert und dann mittels meiner Kleedemaschine mit Tau umwickelt.
Wer bis hierher aufmerksam diesen Baubericht gelesen hat, wird sich nicht weiter wundern, wenn ich hier schon mal verrate, dass ich die Mäuse später nochmal gebaut habe - also, liebe Nachbauer, erst mal weiterlesen...
An das andere Ende des Stages kommt nun eine Herzkausche, als Gegenstück zur offenen Herzkausche des Stagkragens. Um die exakte Stelle zu ermitteln, an die die Herzkausche kommt, habe ich zuerst
einmal den Stagkragen am Bugspriet befestigt. (Die Herstellung der beiden Stagkragen für den Fockmast habe ich in Kapitel 24 gezeigt.) Dann wurde mittels eines dünnes Stücks Tau, welches ich an der offenen Herzkausche befestigte, der Stagkragen
provisorisch steif gesetzt, indem ich das andere Tauende straff um den Masttop des Fockmastes wickelte. Jetzt wurde das Stag um den Masttop gelegt und straff in Richtung Stagkragen gezogen. Nun
konnte ich mit einer kleinen Klammer die Stelle markieren, an die die Herzkausche kommen soll. Letztendlich muss man ein bissel probieren und sollte die Kausche auch nicht gleich beim ersten
Versuch am Tau festkleben. Als ungefähren Richtwert habe ich für den Abstand Unterkante der oberen Kausche zur Oberkante der unteren das Zweifache des Kauschendurchmessers genommen.
Das klingt jetzt komplizierter als es ist - die Bilder zeigen gleich, wie es aussieht.
Zuerst möchte ich aber noch zeigen, wie ich die Kausche am anderen Ende des Stags anbringe. Habe ich die richtige Stelle ermittelt, fixiere ich das Tau mit einem Tropfen Ponal Turbo. Dann wird
das Tau straff um die Kausche gelegt und mit einer sog. Flachbindselung eingebunden. Um dies ordentlich machen zu können, befestige ich zuerst mal meine Dritte Hand an der Tischkante. Dann kommt
in eine der Klemmen die Kausche, geschützt mit einem kleinen Stück Karton, um das Holz nicht zu zerkratzen. die beiden anderen Enden kommen in die andere Klemme. Nun kann ich in aller Ruhe mit
dünnem Garn die beiden Enden mit fünf bis sechs Rundschlägen zusammenbinden, und zwar so, dass sie immer brav nebeneinander bleiben. Zuletzt mache ich noch zwei Querschläge; dazu fädele ich den
Faden in eine Nadel ein, um zwischen die nun ja eng aneinanderliegenden Taue zu kommen. Dann wieder mit einem Tröpfchen Ponal turbo fixieren, überstehende Enden abschneiden - fertig.
Das Anbringen der beiden Stage ist dann relativ unspektakulär. Zuerst wird das Fockborgstag aufgelegt, danach das Fockstag. Mit dünnem Tau, dem sog. Taljereep, werden Herzkausche und offene Herzkausche nun straff miteinander verbunden. Dazu wird das Taljereep zuerst am unteren Ende des Stags befestigt. Anschließend einfach das Reep mehrmals durch beide Kauschen führen und am Ende am Stag mit mehreren Rundschlägen und einem vorläufigen und leicht wieder zu lösenden Knoten befestigen. Und bitte noch nicht das überstehende Ende abschneiden! Wenn sämtliches stehendes Gut befestigt ist, werden alle Wanten und Stage nochmal nachgezogen; erst dann kann man endgültig fixieren und überstehende Ende kappen bzw. ordentlich verschnüren.
Die Mannschaft wird aufgefüllt
Ich hatte es weiter vorn ja bereits angedeutet: Mein Plan ist, später die fertige Mercury nicht einfach nur als Standmodell zu präsentieren. Sie soll in eine Vitrine, sie soll dort im "Wasser"
schwimmen, und sie soll höchstwahrscheinlich kurz vor einem Gefecht mit einem feindlichen Schiff stehen. Also brauche ich eine Besatzung, mit allem, was dazu gehört. Da habe ich immer mal wieder
so nebenbei dran gearbeitet. Zum einen habe ich ein Figurenset der Firma HÄT, welches britische Seeleute und Marinesoldaten aus genau "meiner" Zeit bietet, zum anderen bekam ich von einem lieben
Menschen, der die Victory von d'Agostini gebaut hat, die dort mitgelieferten Figuren geschenkt. Sämtliche Figuren haben eins gemeinsam: Sie müssen noch angemalt werden.
In den zurückliegenden Wochen habe ich unter der Woche verstärkt den Pinsel geschwungen und möchte heute mal die derzeitige Ausbeute an komplett bemalten Figuren präsentieren. Zu beachten ist,
dass die HÄT-Figuren fast alle noch auf dem Sockel stehen, von dem ich sie natürlich dann, wenn es ernst wird, befreien werde. Etlichen Männern werde ich später Taue in die Hand drücken; das wird
dann noch spannend, welche Taue ich da nehme. Aber bis es so weit ist, ist noch einiges zu tun.
Die heutige Musterung sieht jedenfalls schon mal vielversprechend aus. Und auf dem Achterdeck der Kapitän im Gespräch mit einem hohen Gast an Bord: Ein Admiral hat eine Passage auf der Mercury gebucht, um zu seiner Flotte zu gelangen. Und es ist nicht irgendein Admiral - man beachte den rechten Arm...
Insgesamt sind 40 Figuren fertig; weitere 30 sind derzeit in Arbeit, und es werden noch etliche dazukommen, um ein möglichst realistisches Bild zu zeigen. Da wird es dann auch die eine oder andere Umbaumaßnahme geben, es werden gnadenlos Körperteile abgesäbelt und an anderer Stelle wieder angebracht - Frankenstein lässt grüßen!
Fehlerbehebung
26. Februar 2017
Mal wieder ein kleines Update, diesmal unter der Rubrik Fehlerbehebung. Und da waren gleich einige: Nach einer sehr intensiven Diskussion mit Fachleuten und dem Studium verschiedener Fachbücher war für mich klar, dass das Borgstag über das Hauptstag gelegt werden muss. Ich hatte es ja anfangs genau umgekehrt gemacht. Bei der Gelegenheit habe ich dann die beiden Stage völlig neu hergestellt - die beiden Stagmäuse waren doch reichlich überdimensioniert. Auch die Anbringung selbst war falsch; die beiden Stagmäuse sollen nicht auf der selben Seite sitzen, also ein Stagauge links um den Masttop, das andere rechts rum.
Und ein weiterer Fehler wurde behoben: Das Borgstag ist ja dünner als das Hauptstag, dementsprechend ist dann auch die Herzkausche sowie das offene Herz am Stagkragen etwas kleiner. Im Schrage-Buch kann man auch etwas zu den Abmessungen lesen; daran habe ich mich nun einigermaßen gehalten.
Die beiden Taljereeps sind noch nicht endgültig verschnürt und befestigt, daher hängen die beiden losen Enden da noch etwas unorthodox in der Gegend herum.
Was noch fehlt, ist die Schlangenleine zwischen den beiden Stagen. Dabei handelt es sich um eine im Zickzackkurs befestigte dünnere Leine. Wozu die da ist, erkläre ich dann, wenn ich sie angebracht habe.
Wie geht's weiter? Nun, Großmast und Besan wollen auch ihre Wanten und Stage, da bin ich noch am Schlagen und Kleeden. Vorher wollte ich noch die Marsplattform am Fockmast draufsetzen, aber das dauert noch. Man glaubt gar nicht, was da so alles ran muss! Die Jungfern für die Vorstengewanten sowie das Geländer sind ja bereits dran, aber das ist noch lange nicht alles. Unter der Plattform baumeln 13 eingebundene Blöcke, die später der Führung des laufenden Gutes dienen; an der hinteren Kante sind zwei Augbolzen mit je einem weiteren Block befestigt. Dann müssen noch an die Jungfern binnenbords eingebundene Kauschen befestigt werden, an denen später die Vorbramwanten befestigt werden. Also noch einiges an Arbeit.
Hier aber erst mal die Bilder der neuen Stage und Stagkragen:
Viel Arbeit an der Marsplattform
5. März 2017
Ich hatte ja berichtet, dass ich noch immer an der Marsplattform des Fockmastes friemele. Nun, die 13 Blöcke, die da an der Unterseite baumeln, sind jetzt dran. Ich möchte heute mal zeigen, wie ich so einen Block dort anbringe, denn die Fachliteratur zeigt zwar, wie es am Ende aussehen soll, verrät aber nicht, wie man da hinkommt:
Upgrade November 2017:
In Kapitel 22 habe ich darauf hingewiesen, dass es besser gewesen wäre, vor den Rüstjungfern und dem Geländer die Leitblöcke anzubringen; es arbeitet sich einfach leichter. Und auch hier nochmal der wichtige Hinweis, alle Blöcke rechtzeitig zu überprüfen und ggf. nachzubohren, um sicherzustellen, dass später die vorgesehenen Taue dort leicht hindurch gehen.
Zuerst einmal wurden die Blöcke eingebunden. Dabei achtet man darauf, dass der Stropp und die Schlaufe, die dann später durch den Boden der Plattform gesteckt wird, bei allen Blöcken in etwa die gleiche Länge hat. Ok, geringfügige Abweichungen sind jetzt nicht wirklich schlimm, aber zu groß sollten die Unterschiede nicht sein. Die Schlaufe am Ende des Stropps wird durch ein Loch im Boden der Plattform gesteckt und dann oben mit einem Knebel gesichert. Diese Knebel waren in echt konisch geformte Holzstücke mit einer um die Mitte laufenden Rille zur Aufnahme des zu sichernden Taus. An meinem Modell, in dem Maßstab, nehme ich dafür einfach ein sehr kurzes Stück Blumendraht. Hier sieht man die Ausgangssitation nach Einbinden des Blocks. Mit der Stecknadel bohre ich die Löcher, mit dem Seitenschneider wird der Blumendraht zerstückelt und die Zange dient dann zum Einschieben des Knebels in die Schlaufe.
Jetzt fädele ich ein Stück dünnes Garn ein, und zwar erst durch die Schlaufe des Blockstropps und dann beide Enden durch das Nadelöhr.
Nun kann ich von unten recht einfach die Schlaufe durch das Loch in der Plattform ziehen.
Oben schaut die Schlaufe nicht wirklich weit heraus; die Blöcke unter der Plattform dürfen nicht zu weit nach unten baumeln. Das Einschieben des Knebels ist so ein kleines Geduldsspiel, welches
ich jetzt nicht im Bild festgehalten habe. Fixiert wird das dann mit einem Tropfen Ponal Turbo.
Im Ergebnis sieht es dann so aus:
Meine ersten Stropps waren übrigens zu lang und wurden wieder abgerissen, daher sieht der Unterboden etwas derangiert aus. Aber keine Bange - nachdem alle Blöcke dran waren, wurde unten wie oben Farbe angesetzt und alles wieder shipshape gemacht.
Damit die Matrosen und Seesoldaten, die sich auf der Plattform aufhalten, nicht nach hinten runterfallen, ist zum einen ein Geländer da, zum anderen wird das auch noch mit einem Netz sicherer gemacht. Und so schaut das dann aus:
Aber jetzt kommt die Marsplattform noch immer nicht an ihren Platz...
Was ich auf jeden Fall auch noch bauen wollte, bevor ich die Plattform endgültig anbringe, sind die Rahtakel. Sie dienen zum Aufheißen oder Herablassen der Rah. Dazu werden zwei große
Doppelblöcke (hier: 6mm, die größten, die ich an diesem Modell verwende) jeweils mit einem sehr langen Stropp eingebunden, an dessen Ende ein Auge gefertigt wird. Dann wird mittels einer
Laschung, die durch ein leeres Scheibgatt, welches hier als Stopperklampe dient, das Rahtakel angebracht.
Klingt jetzt wieder mächtig kompliziert, daher hier die Bilder, da wird deutlich, was gemeint ist. Die beiden Blöcke hängen ziemlich dicht unter der Marsplattform, das soll so sein. Wenn ich
später (viel später, vermute ich mal...) die Fockrah anbringe, wird deutlich, wieso. So, und jetzt mal zur Probe die Plattform drauf; da meine Mannschaft vorbildlich ausgebildet ist, ist sofort
einer der Janmaaten aufgeentert und hält nach feindlichen Schiffen Ausschau. So muss Disziplin!
Auch hier schon mal der Hinweis, dass es hinsichtlich des Rahtakels kurze Zeit später eine Änderung gegeben hat...
Kleiner Ausblick in die Höhe
So, und alle Kritiker, die da meinen, das hier hätte ja nichts mehr mit Kartonmodellbau zu tun, dürfen sich jetzt aufmerksam das anschauen, was ich jetzt zeige. Alle anderen dürfen natürlich auch
gucken. Ich habe heute sensationelle 7 Kartonteile miteinander verbunden! Das wird die Bramsaling sowie das Eselshaupt für die Bramstenge des Fockmastes.
Dann habe ich mir diese Stenge auch gleich zurechtgeschliffen. Gepönt wird später, ich wollte heute einfach mal wissen, was mich höhentechnisch insgesamt erwartet. Ok, der Großmast ist mit all
seinen Komponenten noch ein Stück höher, aber man bekommt schon ein Gefühl dafür, wie groß des Schiff einmal wird.
Die Stengen habe ich wieder abgenommen; so kann ich meine große Folie, die im Hintergrund zu sehen ist, wieder als Staubschutz übers Schiffchen decken. Aber ich finde, mit aufgesetzten Stengen bekommt so ein Schiff gleich enorm mehr Eleganz. Da darf man sich schon mal auf später freuen.
Wieviel Kanonen hat mein Schiff tatsächlich und wieviel offiziell? Und warum ist das wichtig?
12. März 2017
Jetzt kommt mal wieder eine kleine historische Abhandlung, die erklärt, warum der Bonden mal wieder etwas abreißt und neu baut.
Das Dumme ist, dass ich das alles schon lange weiß, aber irgendwie verdrängt habe. Also, los geht's:
Ich habe des öfteren hier geschrieben, dass ich eine 32-Kanonen-Fregatte baue. Stimmt gar nicht. Zählt man alle Geschütze durch, die da jetzt so auf den Decks fein getakelt stehen, kommt man auf
34. Die teilen sich wie folgt auf:
24 Kanonen 9-Pfünder
6 Kanonen 3-Pfünder
4 Karronaden 18-Pfünder
Die Karronaden sind die kurzen dicken Wummen auf dem Achterdeck; unten nochmal im ersten Bild gezeigt.
Als die Karronaden so in der zweiten Hälfte des 18. Jhd. entwickelt und erstmals an Bord britischer Kriegsschiffe zum Einsatz gebracht wurden, zählte man sie nicht als vollwertige Geschütze. Aus
heutiger Sicht unverständlich, konnten sie doch wesentlich größere Geschossgewichte verballern. Allerdings ging das effektiv nur auf relativ geringe Entfernung, gemessen an der bedeutend größeren
Reichweite der langen Kanonen. Daher wurden Karronaden zur Bestimmung der Klassifizierung der Kriegsschiffe nicht mitgerechnet. Ebenso keine Berücksichtigung fanden Geschütze, die im Sinne einer
Zusatzbewaffnung zu sehen waren, also zum Beispiel sog. Jagdgeschütze im Heck oder im Bug. Das ergibt bei der Mercury folgende Rechnung: Es zählen auf jeden Fall die 24 9-Pfünder auf dem
Hauptdeck. Ebenso zählen die vier 3-Pfünder auf dem Achterdeck. Hingegen zählen die beiden 3-Pfünder auf der Back nicht, da sie nicht zur Breitseite dazugehören, sondern vielmehr nach schräg vorn
ausgerichtet sind. Auch die später noch auf die bereits vorhandenen Halterungen anzubringenden Drehbassen zählen nicht mit. Rechnet man nun zusammen, ist man bei 28 Kanonen. (Steht übrigens
auch auf dem Karton... )
Und warum ist das nun wichtig?
Es gab durchaus Unterschiede bei der Takelung. Das hängt ganz einfach mit der Tatsache zusammen, dass ein Schiff, welches in der Breitseite 32 oder 38 Geschütze führte, länger und auch schwerer
war als eins mit 28 Geschützen; die Rundhölzer waren dicker und schwerer und brauchten daher andere Führungen und Befestigungen. So zum Beispiel auch bei der Aufhängung der Unterrahen von Fock-
und Großmast. Bei den Schiffen ab 32 Kanonen wurde diese Rah mittels zweier Rahtakel mit jeweils zweischeibigen Blöcken befestigt. Ich hatte auf dieser Seite ein Stück weiter oben ja gezeigt, wie
ich die beiden oberen Blöcke eingebunden und mittels langer Stropps am Masttop befestigt habe. An der Rah kommen in diesem Fall ebenfalls zwei zweischeibige Blöcke; dann werden die oberen und
unteren mittels Taljen verbunden und die holenden Enden an Deck geführt, wo sie an der Mastbeting befestigt werden.
Bei kleineren Schiffen wie der Mercury war das etwas anders. Am Masttop wurden lediglich zwei einscheibige Blöcke an langen Stropps befestigt; die Talje wurde dann erst durch den einen Block,
dann durch einen in der Mitte der Rah befestigten einscheibigen Block und dann durch den zweiten Block geführt. Beide holenden Enden wurden an Deck geführt, wo sie an beiden Seiten des Mastes je
durch ein Takel, bestehend durch einen zweischeibigen oberen und dreischeibigen unteren Block, der an Deck in einen Augbolzen eingehakt war, geschoren und mit mehreren Rundschlägen gesichert
wurden. Das ganze nennt man Drehreep.
So, und nun weiß man, warum ich meine beiden hübschen Doppelblöcke wieder runtergenommen habe. Dann wurden zwei Einfachblöcke noch etwas flacher gefeilt, also die Nut zur Aufnahme des
Einfassungstaus wurde weggeraspelt, weil diese Blöcke einen Doppelstropp spendiert bekommen. (Bilder 2 und 3)
Das alles mal Zwei. Danach wurden die beiden Teile so wie zuvor die Rahtakel mit den Doppelblöcken am Masttop befestigt. Das Tau, welches dann später die beiden Blöcke in der oben beschriebenen
Weise verbindet, habe ich schon mal durch einen der beiden Blöcke gezogen und auf ein kleines Stück Holz gewickelt. Durch den anderen Block wurde, ebenfalls vor der Anbringung am Mast, ein dünnes
Stück Takelgarn gezogen, mit dem ich später das eine Ende des Arbeitstaus ziehen kann. So muss ich mir nicht die Finger brechen beim Versuch, die Fäden durch die dicht unter der Mars sitzenden
Blöcke zu fädeln.
Dann wurde endlich die Marsplattform auf die Saling gesetzt - und diesmal so richtig mit Leim und festmachen.
Man sieht, dass man von den beiden Blöcken recht wenig sieht. Aber man erkennt auch, dass da auch recht wenig Platz ist, insofern ist es gut, dass da jetzt anstatt der dicken Zweischeibenblöcke nur schmale Einfachblöcke hängen. Und wenn dann irgendwann die Rah rankommt, wird noch deutlicher, warum das so muss und warum vor allem diese Blöcke so weit wie möglich oben, dicht unter der Marsplattform, hängen müssen.
Damit sind noch nicht alle Arbeiten am Untermast des Fockmastes getan. Es fehlen noch die Püttingswürste, die Püttingswanten und die Schwichtleinen, und dann natürlich die Webleinen. Das baue ich aber alles später, jetzt soll es mit dem Untermast des Großmastes weitergehen.