Die Pinta lag beim Bau der Spantengerüste als Letzte auf der Schneidematte, also geht es mit ihr weiter. Die Decks haben jeweils ein "Unterdeck", welches aus stärkerem Karton besteht. Später wird dann das bedruckte Deck aufgeklebt. Die "Unterdecks" sorgen für Stabilität und bieten auch für die vertikalen Streifen der Erstbeplankung die obere Begrenzung.
Anschließend ging es dann mit der Nina und der Santa Maria weiter. Witzige Episode am Rande: Da ja diese beiden Schiffe in ein und dem selben Bausatz stecken, habe ich mich anfangs gemüht, die Teile auf den Bögen mit einem N bzw. S zu markieren - nur um kurz darauf festzustellen, dass alle Teilenummern für die Santa Maria in einem quadratischen und die für die Nina in einem runden Feld stehen...
Und so gab es dann auch keine Verwechslungen.
Recht aufwändig ist die Erstbeplankung beim Heck der Santa Maria, aber auch das war dann irgendwann geschafft.
Schaut man sich das Heck im letzten Bild an, weiß man, dass ich hier auf jeden Fall spachteln muss. Ich habe das "Rechteckzellulitis" genannt. Aber das Spachteln war sowieso der Plan. Ich bin bei meinen vorherigen Modellen immer gut mit dem Spachteln und anschließenden Schleifen gefahren.
Zum Spachteln verwende ich Clou Holzpaste. Ich hatte erst einen Feinspachtel gekauft ("Schnell-Füllspachtel für Wände und Decken"), aber das war ein Fehlgriff; er hatte einen zu hohen Wasseranteil, was dann auch gleich das relativ dünne Papier der Erstbeplankung hat durchhängen lassen. Zum Glück hatte ich da erst ein kleines Stück zur Probe bekleistert - und bin dann nochmals zum Baumarkt getrabt.
Die Holzpaste lässt sich herrlich verarbeiten. Und gern erzähle ich es noch einmal: Ich halte es für enorm wichtig, beim Kartonmodellbau nach dem Schleifen die Oberfläche zu streichen. Die Farbe versiegelt den feinporigen Schleifgrund, so dass dann später der Leim nicht sofort aufgesogen wird, wenn die Zweitbeplankung angeklebt werden soll. Ich habe zum Streichen Acrylfarbe von Schmincke genommen. Da habe ich noch etliche Tuben übrig, die ich damals für die Mercury gekauft hatte, um verschiedene Farbtöne auszuprobieren.
Und so ist die Rechteckzellulitis der Santa Maria dank "Oil of Bonden" vollständig geheilt.
Man sieht auf den beiden Bildern schon vorbereitete, also mit Karton verstärkte Teile für Decks und Schotts. Dazu dann im folgenden Kapitel mehr.